MERLIN GRÜNTZ

CHRONISCH ENTZÜNDLICHE DARMERKRANKUNGEN

CHRONISCH

ENTZÜNDLICHE DARMERKRANKUNGEN

 

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen umfasst eine Gruppe von Erkrankungen, zu denen insbesondere Morbus Crohn und Colitis ulcerosa gehören. Diese Erkrankungen sind durch eine anhaltende Entzündung des Verdauungstrakts gekennzeichnet und können zu erheblichen Beschwerden und Einschränkungen im Alltag führen.

In Deutschland leben mehr als 300.000 Menschen mit der Diagnose von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Es wird geschätzt, dass 0,01% bis 0,1% der Bevölkerung davon Betroffen sind. Dabei sind die beiden Erkrankungsbilder etwa gleich viel vertreten.

 

Morbus Crohn

 

Beim Morbus Crohn besteht die Möglichkeit, dass sich alle Teile des Verdauungssystems vom Mund bis zum After entzünden, im Unterschied zur Colitis ulcerosa. Am häufigsten sind dabei das Ende des Dünndarms (terminales Ileum) und der benachbarte Dickdarm (Zökum, Colon ascendens) von Entzündungen betroffen. Die Krankheit zeichnet sich durch eine nicht zusammenhängende Entzündung der Darmwand aus, was bedeutet, dass gesundes Gewebe sich mit erkrankten Bereichen abwechselt.

 

Hier erklärt Prof. Dr. Siegmund die Diagnose Morbus Crohn

 

 

Colitis ulcerosa

 

Bei der Colitis ulcerosa handelt es sich um eine langfristige Entzündung der Schleimhaut des Dickdarms (Colon). In der Regel beginnt die Entzündung im Enddarm (Rektum) und kann sich anschließend kontinuierlich auf weiter entfernte Teile des Dickdarms ausbreiten.

 

Hier erklärt Prof. Dr. Kruis die Diagnose Colitis ulcerosa

 

Colitis indeterminata

 

Etwa 10% der Fälle von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wurden als "Colitis indeterminata" bezeichnet, wenn auch die Koloskopie keine klare Diagnose von Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa erbracht hat. Trotz fortschrittlicher diagnostischer Verfahren bleibt die Unterscheidung zwischen Crohn und Colitis manchmal schwierig. Aus diesem Grund wird die Diagnose "Colitis indeterminata" als eine eigenständige, dritte Form von chronisch-entzündlicher Darmerkrankung anerkannt.

 

Ursachen von CED

 

Die Ursachen der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) sind weiterhin unklar und resultieren aus einer komplexen Interaktion zwischen genetischer Variabilität, dem Immunsystem und Umweltfaktoren. Nach derzeitigem Kenntnisstand gilt die Ernährung als Risikofaktor für die Entwicklung von CED und eine wesentliche pathogene Rolle wird der Darmdysbiose zugeschrieben, die bei genetisch prädisponierten Personen eine abnorme Immunreaktion der Schleimhaut auslöst. Frühe Ereignisse im Leben, wie Geburt, Stillen und die Einnahme von Antibiotika, sowie spätere Ereignisse in der Kindheit können potenzielle Risikofaktoren für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) sein. Die Verschmutzung der Luft, die aufgrund der zunehmenden Umweltverschmutzung durch verschiedene Substanzen entsteht, wird ebenfalls mit CED in Verbindung gebracht. Bestandteile wie Feinstaub können die Schleimhautabwehr des Körpers beeinflussen und Immunreaktionen auslösen. Ein weiterer untersuchter Faktor ist die Hypoxie, die bei Aufenthalten in großen Höhen auftreten kann und möglicherweise CED Schübe auslöst.

 

Hier erklärt Prof. Dr. Raedler die Ursachen von CED

Oft gestellte Fragen zu CED

 

Der Verlauf von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa kann von Person zu Person stark variieren. Einige Menschen haben nur leichte Beschwerden und erleben selten oder vereinzelt Krankheitsschübe, während bei anderen die Entzündung kontinuierlich aktiv ist oder es zu Komplikationen kommt. Leider ist es schwer vorherzusagen, ob und wann die chronisch-entzündliche Darmerkrankung nach einer Ruhephase wieder auftritt und wie lange diese Aktivitätsphase anhält. Diese Unvorhersehbarkeit wird von vielen Menschen mit CED als belastend empfunden. Es ist jedoch wichtig, eine effektive Behandlung zu gewährleisten. Das Ziel der Therapie besteht nicht nur darin, akute Beschwerden zu lindern, sondern auch Rückfälle zu verhindern. Gemeinsam mit einem Gastroenterologen kann eine geeignete Behandlungsstrategie für Sie gefunden werden

Die Diagnose von Morbus Crohn & Colitis ulcerosa ist komplex, da es keinen einzelnen Test gibt, der die Erkrankung eindeutig feststellen kann. Wenn Sie beim Arzt über die oben genannten Symptome sprechen, kann dieser bereits einen Verdacht haben. Es werden dann verschiedene Laboruntersuchungen durchgeführt, einschließlich Stuhltests. Die wichtigste Untersuchung ist jedoch die Darmspiegelung, auch bekannt als Koloskopie. Dabei können Gewebeproben entnommen werden, die für weitere Analysen und die Diagnosestellung von Bedeutung sind. Es ist auch wichtig, andere Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen auszuschließen.

Es ist sinnvoll, sich bei DCCV (Deutsche Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung) als Patient mit chronisch-entzündlicher Darmerkrankung (CED) anzumelden, da dies viele Vorteile bietet. Hier sind einige Gründe, warum eine Anmeldung von Nutzen sein kann:

 

Gemeinschaft und Austausch: Durch die Mitgliedschaft bei DCCV erhalten Sie Zugang zu einer Gemeinschaft von Menschen, die ähnliche Erfahrungen mit CED machen. Der Austausch von Informationen, Tipps und Erfahrungen kann sehr wertvoll sein und Ihnen das Gefühl geben, dass Sie nicht allein sind.

 

Unterstützung und Beratung: DCCV bietet eine Vielzahl von Unterstützungs- und Beratungsangeboten an, die speziell auf CED-Patienten zugeschnitten sind. Dies kann telefonische Beratung, Online-Foren, Selbsthilfegruppen und persönliche Treffen umfassen. Sie können von den Erfahrungen anderer profitieren und wertvolle Ratschläge erhalten.

 

Informationsquelle: DCCV bietet umfangreiche Informationen über CED, einschließlich aktueller Forschungsergebnisse, Behandlungsoptionen, Ernährungsempfehlungen und vielem mehr. Dies ermöglicht es Ihnen, besser informierte Entscheidungen über Ihre eigene Gesundheit zu treffen.

 

Interessenvertretung: DCCV setzt sich aktiv für die Belange von CED-Patienten ein und vertritt ihre Interessen gegenüber Politikern, Ärzten und der Öffentlichkeit. Als Mitglied können Sie Teil dieser Stimme sein und dazu beitragen, die Situation von CED-Patienten zu verbessern.

 

Veranstaltungen und Weiterbildung: DCCV organisiert regelmäßig Veranstaltungen, Schulungen und Seminare zu verschiedenen Themen rund um CED. Diese bieten Ihnen die Möglichkeit, sich weiterzubilden, Experten zu treffen und neue Erkenntnisse zu gewinnen.

 

Die Anmeldung bei DCCV als CED-Patient bietet Ihnen somit die Möglichkeit, Teil einer unterstützenden Gemeinschaft zu sein, wertvolle Informationen und Beratung zu erhalten, Ihre Interessen zu vertreten und sich weiterzubilden. Es kann dazu beitragen, Ihre Lebensqualität mit CED zu verbessern und Sie in Ihrem Umgang mit der Krankheit zu unterstützen.

Es ist wichtig, bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) auf Stress zu achten, da Stress einen erheblichen Einfluss auf den Krankheitsverlauf haben kann. Hier sind einige Gründe, warum Stressmanagement bei CED von Bedeutung ist:

 

Auslöser von Schüben: Stress kann als Auslöser für Krankheitsschübe bei CED wirken. Stress kann das Immunsystem beeinflussen und Entzündungsreaktionen im Darm verstärken. Menschen mit CED berichten oft, dass sie während stressiger Phasen vermehrt Symptome haben.

 

Verstärkung von Symptomen: Stress kann die Symptome von CED, wie Bauchschmerzen, Durchfall und Müdigkeit, verstärken. Dies kann zu einer Beeinträchtigung der Lebensqualität führen und den Alltag erschweren.

 

Beeinflussung des Darmmikrobioms: Stress kann die Zusammensetzung des Darmmikrobioms verändern. Ein Ungleichgewicht im Mikrobiom kann die Entzündungsreaktionen im Darm verstärken und den Krankheitsverlauf negativ beeinflussen.

 

Bewältigung der Krankheit: Der Umgang mit einer chronischen Erkrankung wie CED kann selbst stressig sein. Stressmanagementtechniken können dabei helfen, den Stress zu reduzieren und die psychische Belastung zu bewältigen. Dies kann zu einem besseren Umgang mit der Krankheit und einer verbesserten Lebensqualität beitragen.

 

Einfluss auf die Therapie: Stress kann die Wirkung der medizinischen Behandlung von CED beeinflussen. Es wurde beobachtet, dass Stress die Wirksamkeit einiger Medikamente verringern kann.

 

Durch Stressmanagement kann die Effektivität der Behandlung optimiert werden.

Es ist wichtig, bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) ausreichend zu schlafen, da Schlaf einen signifikanten Einfluss auf das Immunsystem und den Entzündungsprozess hat. Hier sind einige Gründe, warum ausreichender Schlaf bei CED von Bedeutung ist, unter Berücksichtigung der Psychoneuroimmunologie:

 

Immunsystem: Schlaf spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation des Immunsystems. Während des Schlafs werden bestimmte Immunzellen aktiviert, die eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung von Entzündungen spielen. Ausreichender Schlaf ermöglicht es dem Immunsystem, effektiv zu funktionieren und Entzündungsreaktionen im Körper zu regulieren.

 

Entzündungsreaktionen: Schlafmangel kann zu einer erhöhten Produktion von entzündlichen Proteinen führen. Chronische Entzündungen sind charakteristisch für CED und können zu Symptomen und Schüben führen. Durch ausreichenden Schlaf kann die Entzündungsreaktion im Körper besser kontrolliert werden.

 

Stressreduktion: Schlafmangel kann zu einem erhöhten Stressniveau führen. Stress ist ein bekannter Faktor, der die Symptome von CED verschlimmern kann. Ausreichender Schlaf hilft dabei, Stress abzubauen und das Stressniveau zu senken, was wiederum zu einer besseren Bewältigung der Krankheit beitragen kann.

 

Regeneration und Heilung: Schlaf ist eine wichtige Zeit für die Regeneration und Heilung des Körpers. Bei CED sind Schleimhautschäden und Entzündungen im Darm häufig. Ausreichender Schlaf ermöglicht eine verbesserte Regeneration der geschädigten Gewebe und unterstützt den Heilungsprozess.

 

Allgemeines Wohlbefinden: Ausreichender Schlaf trägt zu einem verbesserten allgemeinen Wohlbefinden bei. CED kann zu Müdigkeit und Erschöpfung führen, und ausreichender Schlaf hilft, diese Symptome zu lindern und die Energielevels zu verbessern.

 

Die Psychoneuroimmunologie beschäftigt sich mit den Wechselwirkungen zwischen psychologischen Prozessen, dem Nervensystem und dem Immunsystem. Schlaf ist ein wesentlicher Bestandteil dieser Zusammenhänge, da er sowohl das psychische Wohlbefinden als auch die neurologischen und immunologischen Funktionen beeinflusst.

Es ist wichtig, genügend Schlaf zu bekommen, um die Entzündungsreaktionen im Körper zu kontrollieren, Stress zu reduzieren, die Regeneration zu fördern und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. Eine gesunde Schlafhygiene, wie regelmäßige Schlafenszeiten, ein angenehmes Schlafumfeld und die Vermeidung von Schlafstörungen, kann dazu beitragen, die Qualität und Dauer des Schlafs zu optimieren.

CED-Patienten können sich manchmal isoliert fühlen, weil ihre Erkrankung bestimmte Herausforderungen und Einschränkungen mit sich bringt, die von anderen schwer nachvollzogen werden können. Hier sind einige Gründe, warum CED-Patienten sich isoliert fühlen können:

 

Unsichtbare Erkrankung: CED ist eine unsichtbare Erkrankung, was bedeutet, dass die Symptome und der Schweregrad der Erkrankung für Außenstehende nicht offensichtlich sind. Dies kann zu Missverständnissen oder fehlendem Verständnis führen, da andere Menschen die Auswirkungen der Erkrankung möglicherweise nicht vollständig erkennen.

 

Tabuisierung und Stigmatisierung: Darmerkrankungen werden oft als unangenehm oder peinlich angesehen, was zu Tabuisierung und Stigmatisierung führen kann. CED-Patienten können sich aufgrund von Schamgefühlen oder Vorurteilen davor scheuen, über ihre Erkrankung zu sprechen und somit ihre Erfahrungen und Herausforderungen mit anderen zu teilen.

 

Unvorhersehbarkeit und Einschränkungen: CED kann unvorhersehbare Schübe und Symptome mit sich bringen, die den Alltag der Patienten stark beeinflussen können. Dies kann zu Einschränkungen in Bezug auf Aktivitäten, Arbeitsfähigkeit und soziale Teilhabe führen. Das Gefühl, sich immer wieder anpassen und einschränken zu müssen, kann zu einem Gefühl der Isolation führen.

 

Soziale Barrieren: Die Notwendigkeit von häufigen Arztbesuchen, Medikamenteneinnahmen und speziellen Diäten kann soziale Barrieren schaffen. CED-Patienten können sich möglicherweise von bestimmten Aktivitäten oder sozialen Veranstaltungen fernhalten, um ihre Gesundheit zu wahren. Dies kann zu einem Gefühl der Trennung von Freunden, Familie und sozialen Kreisen führen.

 

Mangelnde Unterstützung und Verständnis: Nicht jeder kann die Erfahrungen und Herausforderungen von CED-Patienten vollständig verstehen. Das Fehlen von Unterstützung und Verständnis seitens der Familie, Freunde oder der Gesellschaft insgesamt kann zu einem Gefühl der Isolation und des Alleingelassenseins führen.

 

Es ist wichtig zu beachten, dass jeder CED-Patient unterschiedlich ist und seine eigenen Erfahrungen hat. Es gibt jedoch verschiedene Möglichkeiten, sich mit anderen in ähnlichen Situationen zu verbinden und Unterstützung zu finden, wie zum Beispiel durch Selbsthilfegruppen, Online-Foren, Patientenorganisationen oder den Austausch mit anderen Betroffenen. Durch den Aufbau von Netzwerken und den Austausch von Erfahrungen können sich CED-Patienten weniger isoliert fühlen und wertvolle Unterstützung erhalten.

Merlin Grüntz

 

Telefon Mobil: 0178/6356949


E-Mail: kontakt@coachmeindarm.de


Website: www.coachmeindarm.de

 

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Einblicke: Blog- Artikel

 

 

Die Komplexität der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED):

Eine Reise durch multifaktorielle Ursachen - und Behandlungsmöglichkeiten

 

 

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) sind komplexe und herausfordernde Krankheitsbilder, die den Verdauungstrakt betreffen. Zu den bekanntesten Formen von CED zählen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Doch warum sind diese Erkrankungen so komplex? Und warum lohnt es sich, eine auf mehr Pfeilern aufbauende Therapie anzugehen?  Die Antwort liegt in ihrer multifaktoriellen Natur – einer Kombination aus verschiedenen inneren und äußeren Faktoren, die gemeinsam zur Entstehung und Verschlimmerung der Krankheit beitragen.

 

Genetische Veranlagung: Ein Anfangspunkt

 

Die genetische Veranlagung spielt eine Schlüsselrolle bei CED. Bestimmte Gene, vor allem jene, die mit dem Immunsystem und der Entzündungsreaktion in Verbindung stehen, können das Risiko für die Entwicklung von CED erhöhen. Dies bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass Menschen mit diesen genetischen Veränderungen zwangsläufig an CED erkranken werden. Vielmehr interagieren diese genetischen Faktoren mit anderen Einflüssen, um die Krankheit auszulösen. Heißt, die Umwelt wirkt auf die Gene ein, und je nach Umwelt entfalten sich die Gene anders. Diesen Prozeß nennen wir Epigenetik. Wir sprechen von einer Wechselwirkung zwischen Genen und Umwelt. Je nachdem wie wir mit uns umgehen, was wir essen, wieviel Belastungen und Stress wir uns aussetzen, in welcher Art von Beziehung wir leben, je nachdem entfaltet, verbessert oder verschlimmert sich eine chronische Darmerkrankung. Wir haben also einen Einfluss auf unsere CED und sind unseren Genen nicht ausgeliefert. Siehe hier.

 

Das komplexe Immunsystem

 

Das Immunsystem, das unseren Körper normalerweise vor Krankheitserregern schützt, kann bei CED fehlreguliert sein. Dies führt zu einer chronischen Entzündungsreaktion im Verdauungstrakt. Die genaue Interaktion zwischen den genetischen Faktoren und dem Immunsystem ist komplex und noch nicht vollständig verstanden. Diese Dysregulation führt dazu, dass der Körper entzündliche Prozesse nicht ordnungsgemäß kontrollieren kann, was zu den charakteristischen Symptomen von CED führt.

 

Einfluss der Umwelt: Mehr als nur Gene

 

Umweltfaktoren, die von Ernährung und Rauchen bis hin zu Stress und Infektionen reichen, können das Risiko für CED erhöhen oder den Krankheitsverlauf beeinflussen. Diese Faktoren können die Entzündungsreaktionen im Darm verstärken und somit den Krankheitsverlauf verschlimmern. Jeder Mensch reagiert möglicherweise unterschiedlich auf verschiedene Umweltfaktoren, was die Vielschichtigkeit der Erkrankung weiter unterstreicht.

 

Stress

 

Menschen mit CED erleben oft typische Lebensstressoren wie Finanzen, Familie und Arbeit als belastend. Chronischer wahrgenommener Stress scheint ein Vorläufer für Stimmungs- und Angststörungen zu sein und steht in Verbindung mit CED-Symptomen. Diese Beziehung wirkt sich auf den Verlauf beider Krankheiten aus, wobei Stress die Symptome verstärken kann, jedoch nicht notwendigerweise die aktive Entzündung. Es ist wichtig, sowohl die psychische Gesundheit als auch die entzündliche Krankheit gemeinsam zu behandeln, um die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Siehe hier.

 

 

Die unsichtbare Welt des Mikrobioms

 

Das Darmmikrobiom, eine Gemeinschaft von Mikroorganismen im Verdauungstrakt, hat ebenfalls großen Einfluss auf CED. Ein Ungleichgewicht im Mikrobiom, bekannt als Dysbiose, kann zu Entzündungsreaktionen beitragen und das Risiko für CED erhöhen. Die Wechselwirkungen zwischen dem Mikrobiom, der Genetik, dem Immunsystem und der Umwelt sind ein aktiver Forschungsbereich. Wissenschaftler erkennen zunehmend, wie diese unsichtbaren Gemeinschaften von Mikroorganismen unser Wohlbefinden beeinflussen können.

 

Veränderungen in der Umgebung, wie der übermäßige Einsatz von Antibiotika und Veränderungen in der Ernährung, können autoimmune und entzündliche Störungen fördern, indem sie die Zusammensetzung der Darmmikrobiota modulieren und Dysbiose verursachen, siehe hier

 

Interventionen für das Mikrobiom

 

Patienten mit CED und Mäusemodelle für Kolitis zeigten veränderte mikrobielle Profile im Darm im Vergleich zu gesunden Teilnehmern und Mäusen. Dies legt nahe, dass die Behandlung mit Probiotika und FMT (Fecal Microbiota Transplantation) CED-Symptome möglicherweise lindern könnte, indem sie das Darmmikrobiom ins Visier nehmen. Die FMT wurde bereits in einem weiteren Blog-Artikel vorgestellt. Siehe hier. Außerdem könnten qualitative Unterschiede in der Ernährung, da Dysbiose des Darmmikrobioms durch Veränderungen in der Ernährung verursacht werden könnte, zur Wiederherstellung des Darmmikrobioms bei CED-Patienten beitragen und dadurch die Pathophysiologie verbessern. Daher trägt die Qualität der täglichen Ernährung zur Verbesserung des Darmmikrobioms bei und könnte die Entstehung von CED mildern. Siehe hier.

 

Zusammenfassung: Eine komplexe Herausforderung

 

CED ist zweifellos eine komplexe multifaktorielle Erkrankung. Die Verbindung von genetischer Veranlagung, Immunsystem, Umweltfaktoren und dem Darmmikrobiom schafft ein kompliziertes Geflecht von Ursachen und Wirkungen. Dies macht es schwierig, einzelne Auslöser oder Heilmittel zu identifizieren. Die Forschung auf diesem Gebiet ist jedoch intensiv, da Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bemüht sind, die Zusammenhänge besser zu verstehen und neue Ansätze zur Behandlung und Prävention von CED zu entwickeln.

 

Letztendlich verdeutlicht die multifaktorielle Natur von CED die Notwendigkeit eines umfassenden Ansatzes zur Erforschung und Bewältigung dieser Erkrankungen. Die Hoffnung liegt darin, dass wir mit fortschreitendem Verständnis der komplexen Wechselwirkungen zwischen Genen, Immunsystem, Umwelt, Stress und Mikrobiom effektivere Strategien zur Bekämpfung von CED entwickeln können.

 

Wir können jetzt schon eine Menge tun um Risikofaktoren zu reduzieren und gleichzeitig stärkende Maßnahmen zu ergreifen.